Bei dieser Befragung wurden die Kandidat:innen für den Stadtrat in den Wahlbezirken 4 (Kaukenberg/Springbach Höfe) und 5 (Lieth/Goldgrund) befragt. Die Aufforderung zur Beteiligung wurde per Email an die im Amtsblatt der Stadt Paderborn (Nr. 20, Jahrgang 2025, Eintrag Nr. 71/2025) veröffentlichten Email-Adressen der Kandidaten und an die Kontakt-Adresse der jeweiligen Partei/Wählergruppe versendet.
Insgesamt erhielten wir 11 Rückmeldungen. In der Regel erhielten wir keine Rückmeldungen von Kandidat:innen solcher Parteien/Wählergruppen, die nur eine geringe oder keine Chance für sich sehen, das Direktmandat zu erringen. Entsprechend fühlen sich diese Kandidat:innen wohl nicht speziell unseren Stadtteilen verpflichtet.
Die jeweiligen Antworten der Kandidat:innen auf unsere Fragen sind ohne Veränderungen und ohne Kommentare angegeben. Die Antworten durften nicht länger als 480 Zeichen sein, also ungefähr sieben Druckzeilen lang.
Die Reihenfolge der Antworten richtet sich nach der Reihenfolge, in der die Kandidaten Amtsblatt der Stadt Paderborn genannt wurden.
Ich bin Matthias Metzen und 38 Jahre jung. Beruflich bedingt bin ich vor zwei Jahren nach Paderborn gezogen. Hier ist meine neue Heimat, für und in welcher ich mich sehr gerne engagiere. Menschennähe, Ansprechbarkeit und Hilfsbereitschaft sind Merkmale meiner persönlichen Überzeugungen und Arbeit. Mit Stefan-Oliver Strate und der CDU-Stadtratsfaktion möchte ich für ein starkes Paderborn arbeiten.
Ich bin fürs Studium nach Paderborn gekommen und wurde von der Stadt begeistert. Seit fünf Jahren gestalte ich als Teil der grünen Ratsfraktion unsere Stadt mit. Als Teil des Bauausschusses und der Wohnungsgesellschaft bringe ich eine gute Kenntnis der Entwicklung der Barker Kaserne mit. Diese möchte ich einbringen, damit auch der Kaukenberg und die Springbachhöfe von diesem Projekt in direkter Nachbarschaft profitieren werden.
Mein Name ist Waldemar Grabosch. Ich lebe nun seit mehr als 46 Jahren in Paderborn, den größten Teil davon auf dem Kaukenberg. Bei der AWO arbeite ich als Gruppenleiter in der OGS und begleite morgens besondere Kinder an der Schule. Ich stehe für die bunte Vielfalt an Menschen in Süd-Ost-Paderborn, die im gemeinsamen Miteinander immer wieder beweisen, dass eine tolerante Gemeinschaft gelebt wird. Diese will ich weiter fördern und Angebote ausbauen, die diese weiter ermöglichen.
Mein Name ist Marvin Weber, 32 Jahre alt, Videojournalist und Wahlkreisbüroleiter des Bundesabgeordneten MdB Otto Strauß aus dem Hochsauerlandkreis. Ich bin seit fünf Jahren Vorsitzender der AfD-Ratsfraktion und seit 2024 Sprecher des AfD-Kreisverbandes Paderborn. Ich stehe für die Wiederherstellung der Inneren Sicherheit, für Direkte Demokratie in Form von Bürgerbegehren vor Ort und für die Förderung des Ehrenamtes zur Etablierung neuer Vereinsstrukturen.
Franz Gerhard Todt, 68 Jahre alt, verheiratet, drei Kinder. Ich bin Kaufmann im Vertrieb von Baumaschinen. Meine Partei vertrete ich seit der letzten Kommunalwahl im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität. Hier konnte ich u.a. am neuen Zukunftsnetz mitarbeiten. In diesem Ausschuss will ich auch zukünftig für aktiven Klimaschutz, gerechte Aufteilung der Verkehrswege und mehr Umweltbewusstsein arbeiten, aber auch die Veränderungen durch das Zukunftsquartier mitgestalten.
Menschennähe zeigt sich in Ansprechbarkeit und Sichtbarkeit. Aus diesem Grund plane ich die Einführung einer Sprechstunde sowie eine regelmäßige Teilnahme an Veranstaltungen und den Austausch mit Einrichtungen vor Ort. Aus diesen vielfältigen Begegnungen und Gesprächen möchte ich Informationen, Expertise und Argumente mit in meine Stadtratsarbeit und in meine Fraktion mit einfließen lassen.
Als direkt gewählter Wahlkreiskandidat wäre es mit besonders wichtig, nah an den Menschen in Kaukenberg und Springbachhöfe zu sein. Ich würde regelmäßig Bürger*innengespräche, Stadtteilrundgänge und andere Formate anbieten, um konkrete Themen zu erklären, Anliegen zu verstehen und direkt in die Ratspolitik einbringen zu können.
Da ich in meinem Wahlbezirk lebe und hier immer unterwegs bin, ist es jederzeit möglich, mich persönlich anzusprechen. Darüber hinaus bin ich auch über meine E-mail waldemarvonderspd@paderborn.com zu erreichen. Ich engagiere mich bei dem Verein Kaukenberg e.V.; darüber hinaus bin ich auch bei der Stadtteilkonferenz Süd-Ost aktiv. Hier laufen Anliegen zusammen, die für die Stadtteile wichtig sind und politisch angegangen werden können.
Wir sprechen uns ausdrücklich für die Direkte Demokratie auf kommunaler Ebene aus und für entsprechende monatliche Bürgersprechstunden des Bürgermeisters. Jederzeit stehe ich Ihnen für Ihre Sorgen und Nöte zur Verfügung. Sie können mich über E-Mail, Mobilfunk, Post und über die Sozialen Medien erreichen.
Ich halte es für absolut wichtig im Wahlbezirk verwurzelt zu sein. Ich lebe seit 33 Jahren hier, engagiere mich übergreifend im Kaukenberg e.V., bin im Vorstand des Nachbarschaftstreffs Süd-Ost, Mitglied des Sprecherrates der Stadtteilkonferenz und nehme regelmäßig aktiv am Frühstückscafe der Diakonie teil. Hier, und durch weitere aktive Gespräche, erreiche ich unsere Bewohner und erfahre daher ihre Anliegen.
Senioren fehlen in ihrer Frage, in der Politik der CDU aber nicht. Als Neuer im Stadtrat werde ich mir einen umfassenden Überblick über bestehende und beschlossene, aber auch noch nicht umgesetzte Maßnahmen verschaffen. Ohne ehrenamtliches Engagement funktioniert keine Gesellschaft, ohne staatliche Hilfen meist ebenfalls nicht.
Unsere Stadteile brauchen verlässliche Angebote für Familien. Ich setze mich ein für den Ausbau von Kita-Plätzen mit flexiblen Zeiten, sichere Spielplätze und Bewegungsangebote. Fällt ein Träger aus, muss die Stadt einspringen. Familienzentren mit Beratung, gesundes und bezahlbares Essen in Kita und Schule sowie „bespielbare Straßen“ machen unsere Stadtteile für Kinder lebenswert und stärken das Miteinander.
Das Angebot für Jugendliche, die älter als 12 Jahre sind, ist sehr beschränkt. Hier bedarf es stärkeren Angebots im Nachmittagsbereich. Dazu fehlen allerdings die Räumlichkeiten, die ich gerne schaffen würde. Die Pflege der Spielplätze, auch als Begegnungsort für Eltern, muss intensiviert werden. Der Rückzug von Trägern, die eine wichtige Funktion in den Stadtteilen haben, muss unbedingt vermieden werden, was ggf. eine stärkere finanzielle Beteiligung der Stadt erfordert.
Lieth und Kaukenberg haben mehr verdient und werden in der Öffentlichkeitswahrnehmung unterschätzt. Es fehlen gewachsene Vereinsstrukturen, ein Drogeriemarkt und auch die konventionelle Gastronomie wie eine Kneipe. Wir sollten beste Voraussetzungen schaffen, Unternehmer und Familien zu fördern und würden auch finanzschwache Träger unterstützen, um das Betreuungsangebot der Kinder zu gewährleisten.
1. Wir brauchen eine bessere Sichtbarkeit in der Stadt durch mehr Einflussmöglichkeiten, das bedeutet, wir brauchen eine bessere politische Vertretung. 2. Neben den bestehenden Einrichtungen benötigen wir eine generationenübergreifende Quartiersarbeit. 3. Beim Ausscheidens eines Trägers muss die Kommune die Aufgabe übernehmen.
Wirtschaftliche Entwicklungen in Deutschland und Europa gehen auch an Paderborn nicht vorbei. Ohne Unternehmen und Unternehmer, die Gewerbesteuer in Paderborn zahlen und Arbeitsplätze schaffen und erhalten gibt es keine Grundlage für Sozialleistungen. Gut bezahlte Arbeitsplätze für Viele senkt die Anzahl von Menschen ohne oder mit geringem Einkommen und es ist die beste Sozialpolitik, Menschen in Arbeit zu bringen.
Wir verbinden wirtschaftliche Stärke mit sozialer Verantwortung. Am Kaukenberg muss das Einkaufszentrum gestärkt werden – kurze Wege für Einkäufe sichern Lebensqualität. Familien mit kleinem Einkommen sollen durch günstige Mobilität, Beratung und bezahlbaren Wohnraum entlastet werden. Für uns gilt: kein Sparen an Sozialem, sondern Förderung echter Chancen.
Direkte finanzielle Leistungen sind nicht möglich. Aber durch Schaffung und Fortführung von freiwilligen und kostengünstige Beratungs- und Betreuungsangeboten (z.B. Schulsozialarbeit, niedrige Eintrittsgelder für sozial Benachteiligte) können wir Härtefälle abmildern. Die Förderung des sozialen Wohnungsbaus in Paderborn soll die Mieten senken. Sport- und Kulturvereine als soziale Begegnungsräume sollen stärker in unserer auseinanderdriftenden Gesellschaft gefördert werden.
Wir wollen mehr Kontrollen durch das Ordnungsamt vor Ort durchsetzen und mit unserem 12-Punkte-Masterplan SOS-Paderborn (Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit) die Vermüllung mit einer Sauberkeits-App entgegenwirken. Es soll in Zusammenarbeit mit dem Landrat mobile Polizeiwachen eingesetzt werden. Unser Ziel ist es, die Sicherheit der Bürger rund um die Uhr zu gewährleisten. Einkommensschwachen Familien soll die Möglichkeit zur sozialen Teilhabe gegeben werden.
Armut frisst sich immer stärker in die Gesellschaft und wird auch im Stadtbild immer sichtbarer. Wir brauchen mehr öffentliche, konsumfreie Räume und Treffpunktmöglichkeiten in den Quartieren plus Quartiersmanagement in denen auch präventiv soziale Schieflagen frühzeitig erkannt und bearbeitet werden können. Die Wohlfahrtsverbände und sozialen Organisationen müssen finanziell ausgestattet werden, um Hilfs- und Beratungsangebote bedarfsdeckend zu übernehmen.
Der Schutz von Menschen (egal wer, egal wo) und die Wahrung der Würde jedes Einzelnen ist für unsere Gesellschaft essentiell. Hierfür setze ich mich in meinem täglichen Handeln uneingeschränkt ein.
Ich will, dass sich queere Menschen überall in der Stadt sicher und akzeptiert fühlen. Ich setze mich für die Unterstützung von Beratungsstellen und eine sichere Finanzierung des Jugendtreffs Ohana ein. PaderPride, Regenbogenflagge am Rathaus und Schutzräume sind Zeichen, dass Vielfalt selbstverständlich zu unserer Stadt gehört.
Jeder Mensch ist gleich viel wert und jeder soll leben und leben lassen. Das sind zwei Maxime, die ich verfolge. Das bedeutet im Handeln die Ausübung von Toleranz, aber auch das Zurücknehmen der eigenen Person. Der direkte Austausch bei Begegnungen zeigt jedem, dass der andere nicht sehr viel anders ist als man selbst. Deshalb ist die Schaffung dieser Gelegenheiten (Feste, Kulturabende, Begegnungscafé) wichtig für ein tolerantes Miteinander.
Toleranz ist keine Einbahnstraße und die Stärkung der im Neudeutsch: „heteronormativen“ Familien vor Ort als Partei für Heimat und Familie unsere erste Aufgabe. Die Politik soll sich aus den privaten Bedürfnissen der Bürger strikt heraushalten. Wir akzeptieren jegliche Form von gleichgeschlechtlicher Liebe, wollen dies aber nicht als Maßstab für Sichtbarkeit nehmen, weil das aus unserer Sicht Privatsache ist.
Meine Partei hat eine aktive Gruppe queerer Menschen. Die Linke kämpft für eine sexismus- und gewaltfreie Stadt Paderborn sowie für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen, egal welcher sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität. Für mich persönlich bedeutet das volle Akzeptanz, ohne jegliches Vorurteil. Immerhin sind vor dem Gesetz alle gleich. Diesen Grundsatz gilt es zu leben.
Die Kontrolle über die Migration wollen wir zurückgewinnen. Illegale Migration wollen wir stoppen. Humanitäre Migration werden wir auf ein Maß beschränken, das unsere Gesellschaft schultern kann. Die CDU steht für eine echte Migrationswende, die die Menschenrechte achtet.
Auf dem Kaukenberg und in den Springbachhöfen leben Menschen aus vielen Ländern. Ich will, dass Vielfalt als Stärke sichtbar wird. Dafür setzen wir uns gegen Diskriminierung ein, stärken Sprachkurse und fördern Vereine und Feste wie das Internationale Begegnungsfest. Paderborn soll UNESCO-Stadt gegen Rassismus werden. Verwaltung, Schulen und Kitas müssen Vielfalt widerspiegeln und allen gleiche Chancen eröffnen.
Die Unterstützung erfolgt im gemeinsamen Austausch bei gemeinsamen Begegnungen wie oben [Anm.: siehe Frage 5] beschrieben. Entstehende Zusammengehörigkeit schützt so vor Diskriminierung.
Wer sich hier nicht an Recht und Gesetz hält, der muss sanktioniert werden, ganz gleich welcher Herkunft, Religion und Hautfarbe. Wichtig ist es, dass keine weiteren prekären Verhältnisse entstehen dürfen. Wer als Asylant kriminell wird, hat sein Gastrecht verwirkt. Wer als Migrant hier rechtschaffend lebt, die deutsche Sprache erlernt hat und Steuern zahlt, ist herzlich Willkommen. Armutsmigration in die Sozialsysteme sollte aber ganz klar verhindert werden.
Ich fühle mich durch meine und der Abstammung meiner Frau gegenüber diesen Menschen sehr verbunden. Ich selbst habe zum Teil ungarische Wurzeln, meine Frau englische. Daher gehe ich offen auf diese Gruppen zu, zeige ihnen dass ich sie akzeptiere, wie sie sind, versuche aber auch ihnen unsere Werte zu vermitteln. Ich setze mich für einen interkulturellen Integrationsprozess ein, für eine "Stadt für alle".
Die Menschen, die auf dem Kaukenberg und auf der Lieth wohnen und leben, haben es in der Hand und in den Füßen ihre Geschäftszentren zu erhalten. Kluge Strategien und richtige Angebote zur Steigerung der Attraktivität wird wichtige Aufgabe der Stadtverwaltung unter dem neuen Bürgermeister Stefan Oliver Strate sein. Darin unterstütze ich ihn als Stadtrat aktiv. Es gilt, diese Standorte zu sichern und gemeinsam mit den entsprechenden Partnern im Gespräch zu bleiben.
Die Geschäftszentren sind essentiell für ein gutes Leben vor Ort. Hier muss der Dialog zwischen Stadt und Eigentümern vorangetrieben werden, um die Zentren weiterzuentwickelnd. Es braucht eine bessere Aufenthaltsqualität und kreative Lösungen um Leerstände zu überbrücken.
Das Internet und der nahe Südring sind bedeutende Konkurrenten für den Einkauf in den Stadtteilen. Eine Ausweitung des Angebots über die Grundversorgung hinaus sehe ich deshalb als aussichtslos an. Mit den neuen Bewohnern der Springbach Höfe ist allerdings auch Kaufkraft hinzugekommen, die unsere Nahversorger sichern wird.
Kaukenberg und Lieth haben mehr verdient. Die fehlende Sparkasse, das geringe Angebot an Geschäften, der fehlende Ortskern und die fehlenden Vereinsstrukturen sollte entgegengewirkt werden. Durch Förderung des Ehrenamts und der Verbesserung der Bedingungen vor Ort in Form von Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit wollen wir die Stadtteile attraktiver machen. Das können wir allerdings nicht alleine, dazu braucht es eine mutige Bürgerschaft vor Ort.
Beide Geschäftszentren sind leider in die Jahre gekommen und entsprechen zum Teil nicht mehr den heutigen Anforderungen. Allein schon aus Gründen der Ressourcenschonung müssen die Gebäude als Begegnungsort, Mensa oder Angebote ohne Konsumzwang weitergenutzt werden. Zusätzlich kann Jeder einzelne durch seinen Konsum vor Ort zum Bestand beitragen. Dringend muss die Stadt am "Marktzentrum" Lieth aktiv werden.
Das Thema Mobilität und Anbindung der Stadtteile an das Zentrum in Paderborn sind für die CDU ein Kernthema und das nicht nur im Wahlkampf! Die CDU steht für eine verlässliche Verkehrsanbindung, gut ausgebaute Straßen, sichere Radwege und Bürgersteige sowie einen funktionierenden ÖPNV. Als Beispiel kann hier die Fahrradstraße am Bahneinschnitt genannt werden, die eine wichtige Anbindung für die Anwohner auf der Lieth ist.
Wir arbeiten konsequent daran, die Alternativen zum Auto zu stärken. Bessere Busanbindungen, bessere Radwege. Davon profitieren besonders Schüler*innen und Menschen, die sich kein eigenes Auto leisten können. Für den Kaukenberg wird es besonders wichtig sein, wie der neue Bahnhaltepunkt im Zukunftsquartier gestaltet wird. Hier braucht es einen guten Zugang. So wird es möglich in wenigen Minuten in der Innenstadt zu sein.
Mit einer breiten Mehrheit wurde im Rat das Integrierte Mobilitätskonzept (IMOK) beschlossen. Hierbei soll der Anteil der klimafreundlichen Fahrten erhöht werden und dazu entsprechende Bedingungen geschaffen werden, um Ziele in Paderborn sicher und schnell zu erreichen. Das Ziel wird von uns, der SPD, weiter verfolgt. Selbstverständlich bleiben alle Ziele mit dem Auto weiter erreichbar.
Wir möchten die PKW-Straßen sanieren und ausbauen und den Autoverkehr vor Ort stärken. Die Busverbindungen sollen gemäß Messungen der Frequentierung und Umfragen der Bürger ausgebaut werden. Sammeltaxis könnten fürs Wochenende die Anbindung der Bürger fördern. Ebenfalls sollte mit der neuesten Technik der autonom fahrenden Kleinbusse vor Ort mal Versuche zur Neuen Mobilität gestartet werden, inwiefern diese zukunftsfähig für die Stadtteile sind.
Paderborn hat leider 60 Jahre eine Autovorrang-Politik betrieben. Wir brauchen dringend eine gerechtere Aufteilung der Verkehrsflächen und zusätzliche ÖPNV-Angebote, für die ich mich stark mache. Ich denke besonders an "On Demand Verkehre". Das bedeutet eine Umwidmung der Verkehrsflächen, so wie sie gesetzlich schon vorgeschrieben sind.
Die provisorische Ampelanlage an der Kreuzung Kaukenberg/Driburger Straße/Bergmann-Michel-Straße ist für alle Beteiligten eine unbefriedigende Situation. Ich setzte mich hier für beste Lösung ein und habe dazu bereits erste Gespräche mit Christoph Rüther und Stefan Strate geführt. Als begeisterter Fahrradfahrer werde ich mich auf für die fehlende Fortsetzung des Radwegs entlang der Driburger Straße einsetzen. Im Haushaltsplan sind hierfür bereits Investitionskosten enthalten.
Die Gefahrenstellen an der Driburger Straße belasten die Anbindung an die Innenstadt schon lange. Wir brauchen endlich durchgehende Radwege, sichere Einmündungen und Tempo 30. Klare Markierungen und gute Beleuchtung erhöhen die Sicherheit für alle. Besonders Kinder und Jugendliche sollen den Weg gefahrlos nutzen können. Damit schaffen wir einen verlässlichen Anschluss an die Innenstadt.
Bereits 2026 soll mit der Umsetzung der beschlossenen Planung der Driburger Straße begonnen werden. Leider ist durch einen Altlastenfall die Fortführung des Radweges entlang der Driburger Straße nicht möglich, was mich als begeisterten Radfahrer sehr ärgert.
Wenn es politisch gewollt ist, dass es Veränderungen gibt und die Kommunikation zwischen den öffentlichen Behörden verbessert werden sowie Bürokratie abgeschafft wird, dann könnte man zeitnah diese Verbesserungen der Straßenverkehrsführung und des Radwegs umsetzen. Wir werden dafür gerne in Absprache mit den Bürgern vor Ort Anträge in den Rat einbringen, um diese Missstände aufzulösen.
Seit 30 Jahren fordern die Bewohner des Kaukenbergs Kreisverkehre an den EIn- und Ausfahrten. Ein von der „Linken“ unterstütztes Bürgerbegehren wurde, trotz positivem Gutachten, vor nahezu fünf Jahren abgelehnt. Ein entsprechender Umbau erfordert auch die Ausdehnung der innerstädtischen Flächen. d.h. bis zum „George-Marshall-Ring" wären die Wohngebiete der Innenstadt zugeordnet. Hier könnten dann Zebrastreifen die Sicherung übernehmen, ggfs. mit einer 30 Km Zone.
Sicherheit und Ordnung sind unabdingbare Voraussetzungen in dem öffentlichen Raum. Wer sich nicht an Gesetze und Regeln hält, der muss spürbare Konsequenzen tragen. Gesetze und Regeln müssen auf ihre Einhaltung und auch sichtbar und spürbar dauerhaft kontrolliert werden. Gleichzeitig darf eine Kommune keinen „Gewinn“ mit daraus vereinnahmten Strafen erzielen.
Für mehr Sicherheit in Wohnstraßen setze ich auf Verkehrsberuhigung, mehr Kontrollen bei wildem Parken und Tempo 30 als Regel. Gehwege sollen frei bleiben und barrierefrei nutzbar sein, damit besonders Kinder und Ältere sich sicher und selbstständig bewegen können. Begrünte Straßen, Spiel- und Aufenthaltsflächen erhöhen nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Lebensqualität.
Die Einrichtung einer kompletten 30er-Zone in jedem Stadtteil senkt nicht nur die Unfallzahlen, sondern auch die Unfallfolgen und den Lärm. Regelmäßige Radarkontrollen schärfen das Bewusstsein der Autofahrer. Diese finden leider zu selten in den Stadtteilen statt. Zusätzliche Zebrastreifen erleichtern das sichere Erreichen von Zielen.
Im Rahmen unseres Sofortprogramms „SOS Paderborn“ werden wir vermehrt das Ordnungsamt auf die Lieth und auf den Kaukenberg schicken, um Sicherheit und Ordnung zu erhöhen. Gemeinsam mit der Kreispolizeibehörde soll es natürlich auch vermehrt gemeinsame Streifengänge durch die Stadtteile geben, um die Sicherheit vor Ort zu erhöhen.
Hier arbeite ich bereits mit den Ordnungskräften zusammen. Beispielsweise hat der Kaukenberg e.V. Dialogdisplays beantragt. Die Aufstellung ist seit langer Zeit zugesagt. Gefordert werden auch vermehrte Geschwindigkeits- und Parkkontrollen. Ein von mir eingebrachter Antrag zum beschleunigten Abschleppen von nicht mehr zugelassenen Kfz wurde leider von Politik und Verwaltung abgelehnt. Durch den besetzten Parkraum werden andere Flächen, wie Spielstraßen, zum Parken genutzt.
Paderborn lebt vom gemeinschaftlichen Einsatz der Menschen vor Ort. Dabei gibt es viele Formen von Gemeinschaften und ein breit gefächertes Engagement, welches durch die Stadt und die Politik vor Ort unterstützt werden muss. Die Quartiersarbeit und die Arbeit von lokalen Vereinen haben einen hohen Stellenwert für mich. In einem gemeinsamen Dialog gilt es Lösungen zu finden und umzusetzen.
Vereine, Initiativen und Quartiersarbeit sind das Herz eines jeden Quartiers. Ich will ihre Förderung sichern, Ehrenamt durch Anerkennung wie die Ehrenamtskarte würdigen und Räume für Begegnung schaffen. Diese Strukturen müssen verlässlich unterstützt werden, gerade in unseren Stadtteilen. Beim neuen Quartiersplatz der Springbachhöfe muss sichergestellt werden, dass dieser direkt die notwendige Infrastruktur (Wasser & Strom) für Stadtteilfeste bietet.
Quartiersarbeit und Vereine sind Orte der Begegnung, der Integration und des Austausches. Damit sind sie Grundpfeiler einer lebhaften, solidarischen und resilienten Gemeinschaft und gelebte Beteiligung. Darum müssen sie bei der Quartiersentwicklung stärker mit einbezogen werden. Die Stadt muss hier weiterhin finanzielle Unterstützung leisten, auch Schulungsbedarfe von Aktiven in der Quartiersarbeit müssen unterstützt werden.
Wir wollen das Ehrenamt mit der Etablierung der Ehrenamtskarte stärken. Die Bürger vor Ort sollen sich freiwillig in Vereinen engagieren können, um den Zusammenhalt vor Ort zu stärken. Allerdings muss man auch jeden Bürger ernst nehmen, der eben keine Zeit hat für das Ehrenamt und nach der harten Arbeit lieber seine Privatsphäre genießen will. Explizite Quartiersarbeit muss durch intrinsische Motivation der Bürger vor Ort kommen.
Ich habe bereits aufgezählt in welchen Gremien/Vereinen ich engagiert bin. Diese Arbeit bringt Sachkunde und Einfluss in die Fraktion. Für uns hat ein funktionierendes Quartier einen maximalen Stellenwert. Gerade durch das verminderte Angebot der Kirchen muss die Quartiers-/Vereinsarbeit gefördert werden. Sehr gute Sportmöglichkeiten wurden im „Goldgrund“ geschaffen. Hier sind wir in engem Dialog mit den Akteuren und fordern hier z.B. Toilettenanlagen.
Die Bewahrung der Schöpfung ist ureigenste Aufgabe des Menschen und Markenkern christdemokratischer Politik. Dies gibt uns einen inneren Kompass und eine Richtschnur des Handelns - auch in der Stadtratspolitik. Nachhaltigkeit, Schutz des Klimas, sparsamer Einsatz von Energie sind gelebter Teil der Bewahrung der Schöpfung. Dies ist nicht nur eine Forderung an Andere, sondern zuerst eine Selbstverpflichtung eines jeden Einzelnen und für alle Politikbereiche.
Diese Themen spiegeln sich in vielen Bereichen vor Ort. Begrünung, Energieversorgung, Starkregenvorsorge und vieles mehr. Ein konkretes Beispiel ist die grüne Mitte in den Springbachhöfen, die besonders viel Aufenthaltsqualität bieten wird. Leider wurde die Errichtung an die Fertigstellung der anliegenden Häuser und Straßen gekoppelt. Sollte es hier noch länger dauern, braucht es dringend eine Zwischenlösung.
Der Klimaschutz, und somit der Schutz der Menschen, hat einen wichtigen Stellenwert in der Politik der SPD vor Ort. Wir halten weiter am Klimaaktionsplan fest, der 2040 Paderborn klimaneutral machen soll. Er enthält viele Punkte, die Paderborn noch lebenswerter und naturnaher werden lassen (z.B. Dachbegrünung, Klimaoasen, IMOK).
Wir setzen uns aktiv für Umwelt- und Naturschutz ein, für die Schaffung neuer Grünflächen und die Aufforstung vor Ort. „Klimaschutz“ ist eine irreführende Neuwortschöpfung. Wir können das Klima, dass sich seit Beginn der Erdgeschichte immer wieder zwischen Kalt- und Warmzeiten geändert hat, hier vor Ort nicht „schützen“. Es dient als Angstnarrativ mit staatlichen Subventionen bei der Windkraftindustrie einige Wenige auf Kosten von Umweltschäden reicher werden zu lassen.
Die Klimakrise hat Paderborn längst erreicht. Die Verwüstungen des Tornados von 2022 haben tiefe Wunden im Stadtbild hinterlassen. Starkregen ist für die Einwohner eine immer größere Bedrohung. Wir stehen für Wiedereinführung der Baumschutzsatzung, die Abholzung des „Hesse-Wäldchens“ für ein Parkhaus geht gar nicht. Entsiegelung und Schaffung von Versickerungsflächen, Umsetzung von neuen Wohnideen mit flexibler Nutzung.
Finanzpolitik ist keine Wünsch-Dir-was-Ansammlung in Euro sondern eine Was-kann-ich-mir-leisten-Aufgabe. Der Stadtrat muss Prioritäten setzen, denn nur so kann er seine Aufgaben und Ziele zum Wohle der Stadt Paderborn und seiner Bürger erreichen.
Gerade mit engem Haushaltsspielraum dürfen wir nicht an den falschen Stellen sparen. Fehlende Prävention und fehlende Investitionen in die Attraktivität unserer Stadt werden am Ende teurer sein. Echte Einsparungen erreichen wir durch Kooperationen und durch effizientere Abläufe. Auf unsere Initiative hin wurde die Digitalisierung der Stadt komplett neu ausgerichtet, auf Verwaltungsabläufe, von denen die Menschen direkt profitieren, anstatt Leuchtturmprojekten.
Der Druck auf Bund und Land muss erhöht werden. Viele Pflichtaufgaben werden von "oben" verordnet und nicht ausreichend finanziert, was auch zur jetzigen Haushaltssituation beiträgt. Vor dem Hintergrund des Arbeitswandels sehe ich bei unseren Schulen den dringendsten Handlungsbedarf. Viele soziale Projekte der Stadt sind zumeist freiwillig, aber auch da sehe ich kaum Möglichkeiten der Einsparung; es würde zu Lasten des gemeinschaftlichen Lebens gehen!
Wir möchten die Wirtschaftsförderungsgesellschaft vor Ort direkt nutzen, um die Stadtteile vor Ort zu stärken und diese zukunftssicher und lebenswerter gestalten. Die Bürokratie für das Bauen muss abgebaut und die Verwaltung muss reduziert werden. Durch eine konservative Haushaltspolitik und klare Einsparungen kann man die Direkte Demokratie in Form von Bürgerbegehren vor Ort stärken, um die Zentren der Stadtteile wieder attraktiver werden zu lassen.
Grundsätzlich bedarf es einer gerechteren Besteuerung. Große Vermögen und Superreiche müssen stärker besteuert werden. Bund und Land müssen die Kommunen finanziell besser ausstatten. Dann brauchen wir noch weitere Einnahmen. Die „Linke“ setzt sich für eine „Bettensteuer“ und Verpackungssteuer ein. Wir wollen stärkere Beteiligung an den Erlösen der Windkraft, Einsparungen durch Kooperationen - Beispiel Feuerwehr.